Tee oder Kaffee? In Irland eine fast schon rhetorische Frage. Denn Irland ist eine wahre Teenation. „Put the kettle on“ (Deutsch: „Setz den Kessel auf“) ist für die Iren mehr als nur ein Satz. Stattdessen steht es für tiefgründige Unterhaltungen, für enge Freundschaften und für abenteuerliche, lustige Geschichten.
Wie der Tee auf die Grüne Insel kam
Im frühen 19. Jahrhundert erreichte das heiße Getränke Irland, als Großbritannien begann, diesen aus China zu importieren. Anders als die Briten, die den hochwertigsten Tee für sich behielten und die günstige, bitter schmeckende Sorte an Irland abtraten, ließ man den Tee in Irland lange ziehen und trank ihn anschließend mit viel Milch. Bis heute hat sich diese Tradition bewährt. Mit der Verlegung des Teeimports der Engländer von China nach Indien sanken die Preise. Damit erreichte auch der hochwertige Tee die arbeitende Gesellschaft in Irland.
Der Irish Breakfast Tea
Er ist stark und koffeinhaltig – der Irish Breakfast Tea. Der heute so bekannte und beliebte Tee hatte seinen Ursprung, als sich die Inselnation dazu entschied, den Tee direkt aus Indien und Sri Lanka zu importieren. Der typische Geschmack entstand durch die Mischung des kräftigen Assam Tees mit dem erfrischenden Ceylon.1 Zwar trinken die Iren zu fast jeder Tageszeit ihren Tee, aber vor allem der Afternoon Tea hat auf der Grünen Insel eine feste Tradition. Serviert wird der Tee auch heute noch mit Sahne oder Milch. Trockenes Gebäck oder Brötchen mit Butter und Marmelade werden dazu gereicht. Besonders das gesellige Zusammensein, die Gemütlichkeit und die Harmonie sind den Iren zu ihrer „teatime“ besonders wichtig.
Im Durchschnitt trinkt jede:r irische:r Bürger:in vier bis sechs Tassen Tee pro Tag. Im Jahr sind das etwa 300 Liter Tee pro Kopf. Damit ist Irland nach der Türkei die zweitgrößte Teenation der Welt.